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 Edda Winkel 


 Frühlingscrescendo    

 

Unter dem Schnee ein Zwiebelchen steckt,
Staccato- Geknister, grünes Näslein sich reckt.
Gestern wurd´ es vorausgeschickt
in die Kälte, senkt`s Köpfchen und nickt
behutsam läutend den Vorfrühling ein.
Wehmütig erklingt das Goldammerlied,
schmelzende Töne - Wie wie, hab dich lieb!
Sehnsuchtsvoll fleht es: Sizizi-düdüh,
drei Töne locken in Harmonie
klagend, seufzend und engelsrein.

Dann ist´s gewiss, der Frühling fängt an,
die Kraniche ziehen in Ketten heran.
Schon morgen beginnen sie mit der Balz,
langbeinige Sprünge, gestreckter Hals.
Noch warten sie wachsam hinter dem Deich.
In der Ferne ein Kuckuck, er ruft seine Frau.
Uog, Uog - tönt der Moorfrosch und leuchtet blau
zur lärmend geräuschvollen Sumpfhochzeitsfeier.
Mir scheint, es sind hundert Frösche am Weiher.
In Gallert gebettet wiegt sich der Laich.



Auf dem Rückweg zur S-Bahn bemerke ich, mein Autoschlüssel ist nicht da, nervös durchwühle ich wiederholt alle Taschen. Vergebens ...

(lies bei Kunterbuntes: Eine lila Marotte)



Staub 
Der Graubelag ist unbeliebt,
wird wedelnd stets vertrieben.
Die graue Wollmaus sich ergibt,
weil Menschen Staub nicht lieben.

Eyja fjalla jökull
Isländischer Vulkan
verstörte mehr als Sondermüll,
legt´ ganz Europa lahm.
Die Aschewolke dehnte sich,
kein Flugzeug konnte starten.
Schlagzeilenschreie nützten nichts,
geduldig hieß es warten.
Es schwächelte der schlaue Mensch,
Natur lacht` sich ins Fäustchen.
Sie beherrschen? Kinderwunsch,
selbst Frau Merkel machte Päuschen!

Feinstaub 
Feinstaub, der ist grob gesagt
ein Höllenstaub der ungefragt
überwindet Nas`und Rachen
um sich in Lungen breit zu machen.
Allergien blühen.
Von dem Menschen selbst fingiert,
Technik nutzend, ungerührt
will der auf nichts verzichten.
Das Umweltamt, das wird´s schon richten

Mitsommerst
aub 
Goldflockig schimmernde Lichtbänder im Laub
aus fliegenden Pollen, Samen und Sporen
stimmen mich froh, sind Mitsommerstaub.
Tanzende Sucher, fast wie verloren,
ein Wind treibt sie fort, wo ist ihr Ziel?
Sieh nur, die Blüten erwarten sie schon,
duftende Erde lockt Sporen zum Keimen.
Restlicher Staub treibt weit und davon
um Pfützen zu gelben und neu sich zu einen.

Sternenstaub 
Einst wolltest Du die Sterne
nah, weltenweites Glück.
Suchst statt in dir weit in der Ferne
kommst müde heut zurück.
Sternenglück ging dir verloren,
flüchtig gleich welkendem Laub,
doch tief in dir verborgen
noch schimmert Sternenstaub.


Schmetterlingsstaub
Bewundert, doch berührt es nicht
das samtstaubfeine Angesicht!
Zitternd aufgestellt am Morgen,
fremdem Schauen noch verborgen,
badet rekelnd sich im Licht.
Große Augen wiegen sich
im Farbenglanz, verwirren dich
blaustrahlfarbig, wie ein Pfau.
Ein Flügelschlag, ein Augenblick,
kurzes schönes Sommerglück

Staub des Vergessens
Vergebens sucht` ein Wort ich in mir,
klangvoll und traurig. Stand´s auf Papier
oder wurd es geschlagen in einen Stein?
Das Wort, sein Sinn, es fällt mir nicht ein.
Verloren, verhallt, verschwunden, verweht,
wohin treibt ein Wort, wenn flüchtend es geht?
Taucht `s wieder auf aus dem Staub des Vergessens?
Da ist das Wort: Staub des Vergessens!
Nicht länger such ich - endlich ist Ruh,
dann und wann deckt das Wort alte Wunden mir zu.
Tröstend und traurig: Staub des Vergessens!












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